Borreliose

Borreliose – Das Chamäleon unter den Erkrankungen

„Die Lyme-Borreliose zählt zu den am meisten unterschätzten und verharmlosten Krankheiten in Deutschland.“ Darauf wies schon 2010 der ehemalige Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller, hin. „In Deutschland sind rund eine Million Menschen betroffen“.

Trotz zahlreicher Lyme-Erkrankungen in Deutschland, werden Zeckenbisse selten so ernst genommen, wie es angebracht wäre. Meist wird der Übeltäter schnell entfernt und der potentiell gefährliche Biss direkt danach wieder vergessen. Doch die kleinen Insekten tragen einen gefährlichen Erreger in sich, der auch Menschen zur Gefahr werden kann: die Borrelien. Zwischen 6 und 35% der deutschen Zecken sind laut Robert-Koch-Institut davon befallen und in der Lage, Menschen zu infizieren. Borreliose sollte daher auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden.

 

Borrelien: Ein schwieriger Gegner für das Immunsystem

Viele Menschen fragen sich, warum unser Immunsystem das wendelförmige Borreliose-Bakterium nach der Infektion nicht einfach aus dem Körper entfernen kann, wenn dies mit anderen Krankheitserregern doch so gut funktioniert. Bei einigen Infizierten kann dies der Fall sein: Sie zeigen keinerlei Symptome, obwohl ihr Immunsystem zu einem bestimmten Zeitpunkt mit dem Erreger konfrontiert wurde.

Das Borreliose-Bakterium besitzt allerdings einige clevere Mechanismen, um dem menschlichen Immunsystem zu entgehen. So kann es zum Beispiel seine Oberflächenstruktur so verändern, dass die menschlichen Abwehrmechanismen den Erreger nicht mehr erkennen und somit nicht effektiv bekämpfen können. Dabei zieht sich das ansonsten länglich gewundene Bakterium zu einer kleinen Kugel zusammen, wodurch es für unser Immunsystem nahezu unsichtbar wird.

Diese besondere Eigenschaft der Borrelien ist auch der Grund dafür, dass ein Bluttest im Labor keinen hundertprozentigen Nachweis darstellt. Erst, wenn es dem Körper gelingt, Antikörper zu produzieren, die das Bakterium bekämpfen, wird dies auch im Blut erkenntlich. In vielen Fällen bleibt eine Borreliose daher unerkannt – die realen Zahlen der Erkrankten ist damit wesentlich höher, als vermutet.

Nach einem Zeckenbiss: Die Symptome einer Borreliose erkennen

Sollten Sie bei sich einen Zeckenbiss oder die Wanderröte in Form roter Flecken oder heller roter Ringe bemerken, können diese erste Anzeichen für eine Borreliose-Erkrankung sein. Aber auch Kopfschmerzen gemeinsam mit Fieber und Gliederschmerzen gehören zu den ersten Symptomen. Dann ist ein schneller Therapiebeginn ausschlaggebend für Verlauf und Prognose der Krankheit. In frühen Stadien können die Borrelien noch effektiv mit Antibiotika bekämpft werden.

Bei vielen Patienten fehlt jedoch die typische, verräterischere Hautrötung, weshalb die Borreliose oft erst zu spät erkannt und behandelt wird. Die Bakterien hatten dann schon genug Zeit, sich über die Blutbahn im Körper zu verteilen und Organe zu befallen. So führt etwa eine Borreliose bei Kindern – häufiger als bei Erwachsenen – zu einem Befall des Gehirns und damit zu einer Hirnhautentzündung. In solch fortgeschrittenen Krankheitsstadien gestaltet sich die Behandlung der Borreliose oft kompliziert. Wer an einem solchen Punkt angekommen ist, dem bietet oftmals nur noch die Naturheilkunde effektive Chancen der Behandlung. Für eine effektive Therapie muss jedoch vorerst eine klare Diagnose erfolgen.

Die wichtigsten Symptome einer Borreliose:

  • Sprach- und Gedächtnisstörungen
  • Fieberschübe ohne offensichtliche Ursache
  • Ausgeprägte und langanhaltende Erschöpfung und Müdigkeit ohne vorherige körperliche Anstrengung
  • Generell starke Schmerzen in Gelenken, Muskulatur oder Lymphknoten sowie an Sehnen und Bändern ohne klare Ursache
  • Heftige, meist diffuse, aber auch kappen- oder ringförmige Kopfschmerzen, „Haarspitzenkatarrh“ mit Schmerzen beim Kämmen
  • Wiederkehrende und andauernde Nasennebenhöhlen-Infektionen mit Schleimhautschwellungen
  • Schmerzlose oder schmerzhafte Lymphknotenschwellungen am Hals und Nacken, unter den Achseln und in den Leisten
  • Gefühl eines verminderten Atemvolumens und eines Druckes auf dem Brustkorb
  • Brennende oder taube Hautbereiche
  • Spontanzuckungen der Muskulatur
  • Attacken mit Herzrasen ohne körperliche Beanspruchung zuvor
  • Bluthochdruck
  • Irritationen der Hirnnerven (z.B. Lähmung der Gesichtsnerven, Sehstörungen, Funktionsstörung der Ohren wie Hörsturz, Tinnitus und Schwindel; Störung von Geruch- und Geschmackssinn)
  • Ausgeprägtes Frieren und Schweißausbrüche
  • Sexuelle Funktionsstörungen (Libidoverlust, Menstruations- oder Erektionsstörungen, Brustschmerzen)
  • Urologische Störungen
  • Verdauungsbeschwerden (Magenschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, Appetitverlust etc.) und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Störungen des Stoffwechsels oder der Schilddrüsenfunktion
  • Panikattacken, Gereiztheit, Angstzustände, Aggressivität, ausgeprägte Stimmungsschwankungen
  • Schlafstörungen (oftmals verbunden mit Albträumen)
  • Kognitive Störungen (z.B. vermindertes Kurzzeitgedächtnis, Aufmerksamkeitsstörungen, Konzentrationsprobleme, Minderung von Lernfähigkeit, Gereiztheit, Orientierungsstörungen, Halluzinationen etc.)
  • Seltene Hautveränderungen & Diffuser Haarausfall

Wer eines oder mehrere der oben genannte Symptome bei sich beobachtet, ohne dass schulmedizinische Befunde eine klare Diagnose liefern konnte, sollte sich dennoch nicht auf der sicheren Seite wiegen. Ein Tropfen Blut aus dem Finger reicht aus, um per Dunkelfeld-Verfahren Gewissheit über eine mögliche Borreliose-Krankheit zu gewinnen.

Welche Therapieformen dann geeignet sind, um Borreliose-Bakterien zu bekämpfen, und in welcher Reihenfolge die Behandlung erfolgen soll, kann dann entsprechend der jeweiligen Krankheitsphase und der Reaktionsfähigkeit des Organismus individuell bestimmt werden.

Als erfahrene Heilpraktikerin begleite ich Sie durch die Diagnose und entwickle dann mit Ihnen einen Behandlungsplan für einen effektiven Kampf gegen die Borrelien. Bei weiteren Fragen zu Borreliose-Erkrankungen, ihren Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten können Sie mich jederzeit gerne kontaktieren und einen Beratungstermin vereinbaren.

Quellen: